Die Geschichte vom Schwiegervater

Christine Beyer hat die Geschichte ihres Schwiegervaters in ihrem gleichnamigen Buch literarisch nachempfunden: von seiner behüteten Kindheit, über den Zweiten Weltkrieg erst in Frankreich, dann in russischer Kriegsgefangenschaft bis zu seiner Heimkehr in das „normale Leben“ der 1950-er bis 1990-er Jahre im Ruhrgebiet.

Die Schatten der Vergangenheit bleiben durch Kriegskinder und -enkel bestehen.

Aus persönlichem Blickwinkel, wohltuend schlicht bis lakonisch und in auktorialer Perspektive wird die Geschichte Friedrich Bergers erzählt.

Es ist der Lebensbericht eines Mannes, der schon mit neunzehn Jahren 1939 in den Krieg geschickt wird, in russische Gefangenschaft gerät und später versucht, in seiner Heimat, dem Ruhrgebiet, wieder Fuß zu fassen, dort eine Familie gründet und ein bescheidenes Leben im Reihenhaus führt. Sein Leben erscheint beispielhaft für die Kriegsgeneration, geprägt von Gehorsam und Wunden auf der Suche, sie durch das „normale“ Leben zu heilen. Doch die Spuren der Vergangenheit übertragen sich bis in unsere Gegenwart: durch Kriegskinder und -enkel.

Die Geschichte vom Schwiegervater
AltiusLiteraturwerkstatt 7, Erkelenz 2014, 138 Seiten,
mit Fotos der Autorin
ISBN 987-3-932483-42-4
Preis: 14,90 Euro